Sprint Order – ANWR, SABU und MobiMedia starten erfolgreich neue Plattform!
Als neue Branchenlösung für den Warenaustausch zwischen lndustrie und Handel haben ANWR und SABU gemeinsam mit Mobimedia die Sprint Order initiiert. Wie funktioniert das neue System?
Wenn keine Messen stattfinden, allgemeine Kontaktbeschränkungen gelten und das Zeitfenster für die Order sehr klein ist, muss neu gedacht werden. MobiMedia, die Verantwortlichen von ANWR und SABU haben vor diesem Hintergrund auf Basis der bereits bestehenden Orderplattform Quintet24 ein neues Angebot aufgebaut, das allen Händlern – unabhängig von Verbundgruppenzugehörigkeit und Größe – Zugang zum Angebot der Industrie verschaffen soll.
Mit wenigen Mausklicks sollen Interessierte Kollektionen sichten und alle Vor- und Nachorderprozesse ausführen können. Vor wenigen Wochen wurden erste Informationen rund um die Sprint Order bekannt gegeben. Seit Mitte Juni ist die Plattform für die Order Frühjahr/Sommer 2021 live.
Im Gespräch mit „schuhkurier“ erklären Thomas Eichmeier (ANWR Schuh), Stefan Krug (SABU) und Reinhold Wawrzynek (MobiMedia) welche Vorteile das neue System bietet. Hier der gesamte Artikel als pdf.
Wie haben Sie die Resonanz nach der ersten Veröffentlichung zum Thema Sprint Order erlebt?
Reinhold Wawrzynek: Wir nehmen eine große Nachfrage wahr. Es gab bereits viele Termine und Demo-Präsentationen. Positiv überraschend ist aus unserer Sicht, dass sich nicht nur kleine Hersteller und Händler für die Sprint Order interessieren, sondern auch große Player.
Man muss wissen, dass die gemeinsame Aktion der Sprint Order zunächst auf kleine Hersteller fokussiert war, um ihnen den schnellen Zugang zum digitalen Orderprozess zu ermöglichen. Die Corona-Situation hat nun alles beschleunigt und intensiviert: die Weiterentwicklung der Plattform selbst, und insbesondere die Teilnahme aus Handel und Industrie.
Das Quintet24 System wurde bereits vor der Corona Krise entwickelt und zielte darauf ab, den Digitalisierungsprozess in der Branche voranzutreiben. Etwa 20 Brands aus dem Fashionbereich haben alleine in den letzten beiden Monaten teilgenommen. Wir gehen davon aus, dass wir mit der Sprint Order eine Durchdringung des Schuhmarktes erreichen.
Wie wird der Zugang der Händler auf die Sprint Order technisch ermöglicht?
Reinhold Wawrzynek: Der Händler bekommt vom Lieferanten eine Einladung per E-Mail mit einem Link auf Quintet24. Wenn der Händler bereits registriert ist, hat er nach dem nächsten Login automatisch Zugriff auf die vom Lieferanten publizierten Inhalte, die ihm zugeordnet sind. Händlerdaten von ANWR und SABU können automatisch in das System importiert werden. Eine spezielle technische Ausstattung ist nicht notwendig. Schnittstellen zum Warenwirtschaftssystem sind für die Order nicht zwingend erforderlich. Bei der Freigabe eines Auftrags erhält der Händler automatisch eine E-Mail, die den Auftrag als PDF und Excel enthält. Eine Schnittstelle zur Warenwirtschaft kann auf Wunsch aber eingerichtet werden.
Händler werden vor dem Hintergrund der Corona-Krise wahrscheinlich weniger ordern. Durch das Ausstellen auf Messen und auch die Teilnahme an der Sprint Order entstehen für Hersteller Kosten. Wie kann das überein kommen?
Tobias Eichmeier:
Es ist wichtig, die Sprint Order nicht als Verbandstool zu sehen, sondern als übergreifende Plattform für die gesamte Schuhbranche. Wenn man es so betrachtet, bietet Quintet24 das Potential für mehr Umsatz, weil man alle Händler erreichen kann. Wenn ich Hersteller wäre, würde dich die Sprintorder nicht als Messeersatz, sondern als Vertriebstool nutzen. Ich sehe darüber hinaus eine deutliche Effizienzsteigerung im Orderprozess: Künftig kann der Händler bis zu 80 % der Kollektionen sichten und bekommt dabei einen umfassenden Kollektionsüberblick ohne im Vorfeld einen Euro des Limits auszugeben. Dubletten können somit ausgeschlossen, Preislagen intelligent gestaltet und Innovationen und neue Marken gezielt eingekauft werden.
Das ist ein echter Benefit!