Cloud Computing ist ein oft missverstandener Begriff, doch gibt es Unternehmen vor allem eines: Flexibilität.
Vor allem in einer Industrie, wie der Textil-, Sport- und Schuhindustrie, bei der noch viel mit Messe-Events gearbeitet wird, ist es notwendig, dass ein IT-System jederzeit zuverlässig funktioniert. Früher wurde dazu entweder sehr teuer dedizierte Hardware gekauft oder bei einem IT-Provider mit Laufzeitverträgen angemietet.
Diese Systeme laufen oft 24/7 rund um die Uhr mit voller Leistung, obwohl diese Leistung nur zu bestimmten Spitzenzeiten wirklich benötigt wird. Das verursacht zum einen nicht nur unnötige Kosten, sondern hat auch Auswirkung auf die Ökobilanz.
Cloud-Lösungen eröffnen hier eine Chance, Server-Leistung dynamisch hoch- und runterzufahren, je nachdem wie es die momentane Situation gerade verlangt. Cloud-Anbieter wiederum verteilen ihre Server-Infrastruktur auf mehrere Kunden, und können diese mit entsprechender Reserve je nach Bedarf erweitern oder zurückfahren.
Ein hoher Grad der Automatisierung, z.B. durch Einsatz von Technologien wie Terraform, erlaubt es selbst komplexere IT-Systeme aufzubauen, und ggf. beliebig oft innerhalb von wenigen Minuten zu kopieren (z.B. für Testsysteme oder für andere Projekte). Mit Verfahren aus der Softwareentwicklung, wie Code Reviews und automatisierten Tests, wird aus einem IT-System auf einmal auch nur ein Stück Software und unterzieht sich ähnlicher Verfahren der Qualitätssicherung. Es kann schneller auf unerwartete Ereignisse, die mehr Leistung vom IT-System erfordern, reagiert werden.
Klassische IT-Systeme mit dedizierter Hardware dagegen brauchen in den meisten Fällen viele manuelle Handgriffe, mit dem Risiko vor menschlichen Fehlern. IT wird heute schon oft ausgelagert oder es fehlt an Personal mit dem Know-How, das die Systeme korrekt managen kann.
Größere Cloud-Computing-Anbieter bieten deshalb noch diverse gemanagte Dienste an, wie z.B. fertig nutzbare Datenbanken, fertigen Massenspeicher zur Verteilung von Medien und schon vielfach bewährte Lösungen zur Lastenverteilung. In klassischen IT-Systemen sind diese Bausteine oft manuell zu installieren und zu warten mit entsprechend höheren Risiken beim Thema Sicherheit und Verfügbarkeit.
Die Flexibilität erkauft man sich in der Cloud durch etwas höhere Preise, wenn man die reinen Leistungen mit 24/7-IT-Systemen vergleicht. Doch mit dem Einsatz von dynamisch skalierbaren Servern und reservierten Instanzen mit längeren Laufzeiten, gibt es hier Spielräume um die Preise im Zaum zu halten. Die Cloud ist der zentrale Baustein in einer schnelllebigen Welt auf den Weg in die Digitalisierung.
Autor: C. Zeller, Leiter Entwicklungsabteilung MobiMedia AG
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